Freitag, 24. Februar 2012

No Country for Old Men [Joel Coen, Ethan Coen | USA 2007]



Nach schrägen Komödien und seichten Romanzen kamen die Coens zurück zu ihren Wurzeln und ließen in No Country for Old Men wieder literweise Blut fließen. Nach der Romanvorlage von Cormac McCarthy inszenierten sie einen Film, der sehr bemüht ist, sich nach dem Buch zu richten, ohne sich Diesem zu versklaven. Stattdessen tut er an geeigneten Stellen die Spannung ins schier Unermessliche intensivieren, denn wahre Spannung entsteht ohne Musik. Wer erinnert sich denn nicht an die Stelle, als Bardem vor der Tür des Gejagten steht und man lediglich einen leichten Schatten seiner selbst unter der Tür hindurch kriechen sieht? ...nur um mal eine der vielen Szenen raus zu greifen, wo die Zeit förmlich still steht, die Luft wie elektrisiert ist und man nur noch seinem eigenen Atem lauscht. Die grandiose Kamera tut das Übrige um in solchen Momenten an einem der spannendsten Katz- und Mausspiele der Filmgeschichte denken zu lassen. Der Cast reiht sich in meine Lobeshymnen mit ein: Tommy Lee Jones, Josh Brolin und ganz besonders Javier Bardem, der sich mit seiner Rolle als eiskalter Killer mit unverkennbarer Frisur und einem Bolzenschussgerät als Mordwaffe wohl ewig in Erinnerung bleiben wird. Der eigentliche Höhepunkt der Story wird von den Coens 15 Minuten vor Schluss gewollt als plötzlicher Auftakt für einen seichten Ausklang des Films genutzt, für mich eine kleine dramaturgische Schwäche, aber unkonventionell allemal. 
Rein inszenatorisch ist No Country for Old Men dennoch der beste Film der Coens, das pure Streben nach Perfektion. Anschauen lohnt sich! 

8,5/10

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