Freitag, 24. Februar 2012

Scarface [Brian de Palma, USA 1983]


The World Is Yours.
Das von vielen unweigerlich als Kultfilm angepriesene Scarface von Brian De Palma ist nicht nur der Mitbegründer des modernen Gangsterfilms, sondern auch eine beeindruckende Charakterstudie eines machtbesessenen Menschen, dessen steiler Aufstieg in der Drogenszene hier eindrucksvoll inszeniert wird. 
Al Pacino ist wiedermal in Topform und spielt den arroganten, selbstverliebten Protagonisten Tony Montana so unsympathisch, dass der Zuschauer gezwungen ist, sich an dessen viel eher sympathischen Kumpel Manolo (Steven Bauer) zu klammern, und das Konzept geht überraschend gut auf. Ja, Tony der hier die etwas klischeehafte Wandlung von ganz unten nach ganz oben eingeht, entwickelt sich mit steigendem Erfolg immer mehr zu einem echten Ekel. Er wird grob zu seiner Frau, lässt seine Schwester nicht ihr eigenes Leben leben und verärgert seine Geschäftspartner. Die Welt soll ihm zu Füßen liegen, und das wird sie. Davon ist er überzeugt. 
Wie die Story bis zu ihrem Ende grob weiter geht, das kann sich jeder wohl denken. Die Geschichte verläuft simpel und geradlinig, ist vorhersehbar und mit Klischees wird auch nicht gegeizt. Doch Schauspieler, Kamera und Score polarisieren, haben eine riesige Kraft auf den Zuschauer und lassen die meisten durch ein zugegebenermaßen atmosphärisch kraftvolles Ende mit offenem Mund zurück.
Jedoch kann von einem Meisterwerk hierbei keine Rede sein, seinem Kult wird Scarface aber größtenteils gerecht und unterhält den Zuschauer auf moderne Art und Weise ausgezeichnet.  

7,5/10

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