Samstag, 3. März 2012

There Will Be Blood [P.T. Anderson | USA 2007]



Das Bild wird hell. Bedrohliche, alarmierende Klänge schleichen über die staubigen Hügel Kaliforniens. Es ist die Warnung vor der Geldgier und vor der Scheinheiligkeit des Amerikanischen Traums. Schließlich entdeckt jemand Öl unter der Erde. Der Anfang vom Ende. Die Geburtsstunde eines Kapitalisten. Jede Warnung kommt zu spät.
Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) stieg zu einem mächtigen und reichen Ölunternehmer auf. Habgier, Lüge und Missgunst bestimmen sein Handeln. Doch alles läuft wie geschmiert, bis sich ihm der evangelische Prediger Eli Sunday (Paul Dano) zunehmends in den Weg stellt. Es beginnt ein erbarmungsloser Krieg Religion gegen Kapitalismus, geprägt von Macht, Einfluss und einer langen Reihe gegenseitiger Demütigungen, wodurch Daniel zusehends seine Menschlichkeit verliert und auch sein Umfeld, genau wie das ganze Dorf darunter leidet.
P.T. Andersons Charakterstudie eines von Gier und Besessenheit getriebenen Menschen ist, obwohl die Geschichte schon Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, heute brisanter denn je, denn sie erklärt uns viele Zustände unserer modernen Gesellschaft und zeigt den frühen Zerfall religiöser und vor allem menschlicher Ideale, wie sie besonders heutzutage in ausgeprägter Form immer noch existieren. Zwar lässt die Story oftmals einiges unerklärt, aber dennoch werden dem Zuschauer viele simple Fakten vorgegeben, weshalb es nicht schwer fallen dürfte, ihre volle Aussagekraft zu erschließen. Vom Grundaufbau sehr einfach und verständlich gehalten, strotzt There Will Be Blood nur so vor Metaphern und hat mit Andersons außergewöhnlich fesselnder und schockierender Inszenierung ein Element, das jeden herkömmlichen Rahmen sprengt und den Film auch äußerlich betrachtet einzigartig macht. Paul Dano und Daniel Day-Lewis haben an der Größe dieses Werks natürlich auch maßgeblichen Anteil, denn sie überbieten sich schauspielerisch gegenseitig, laufen so zur Höchstform auf und liefern wohl die beste Performance ihrer Karriere ab. Ein Meisterwerk, dessen Inhalt wohl in fünfzig Jahren noch präsent sein wird und dessen fesselnde Kraft den Zuschauer vermutlich für immer in seinen Bann zieht, fasziniert und begeistert.

10/10

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